Aufkommen und Verteilung

Jede potentielle Steuerreform sollte von einer ausführlichen Betrachtung der Aufkommens- und Verteilungswirkungen begleitet werden. Nur wenn evaluiert ist, welche Haushaltswirkungen von der Reform ausgehen, wer von der Reform profitiert bzw. sie bezahlt und in welchem Ausmaß sich die Steuerbelastung der einzelnen Steuerzahlergruppen ändert, kann verantwortungsvolle Steuerpolitik betrieben werden.

Im Rahmen der Mikrosimulation wird auf Mikroebene (für jeden einzelnen Steuerpflichtigen) die Steuerbelastung vor und nach der Reform simuliert. Dabei wird so getan, als würde der Steuerpflichtige unter beiden Rechtsständen - also vor und nach der Reform - veranlagt. Die Simulation des Rechtsstandes vor der Reform dient der Evaluation der Modellgüte. Denn auch wenn die Steuerstatistiken - die regelmäßig die beste Datengrundlage für steuerliche Simulationen sind - inzischen ausgesprochen umfangreich sind, enthält keine Statistik alle veranlagungsrelevanten Informationen, so dass die jeweilige Modellgüte zunächst zu bestimmen ist. Im zweiten Schritt wird dann die Varanlagung unter dem Reformrechtsstand simuliert, um anschließend die Differenz der Steuerbelastungen zu ermitteln. Für den Erstrundeneffekt werden potentielle Verhaltensreaktionen der Steuerpflichtigen dabei nicht berücksichtigt, da diese nur vage bestimmbar sind.